Essen ist für die Andalusier nicht nur Nahrungsaufnahme, es steht für Genuss und geselliges Beisammensein. Viele Zutaten der andalusischen Küche stammen frisch aus dem Meer. Auf den sanften Hügeln weiden die schwarzen Schweine, die den berühmten „jamón iberico“ liefern; in endlosen Sonnenscheinstunden reifen saftige Tomaten und Paprika, aus denen der „Gazpacho andaluz“ gemacht wird, und die Reihen der Olivenbäume ziehen sich in der Region Huelva bis zum Horizont.  

Im Sommer isst Du in Andalusien kalte Suppen wie die „Pipirrana“ aus Jaén oder den „Salmorejo“, der typisch für die Region um Córdoba ist. Exquisite Gerichte aus Meeresfrüchten und Wild werden vor allem in den Küstenstädten zubereitet. In den Restaurants in Málaga und Cádiz findest Du auch so ungewöhnliche Spezialitäten wie „ortiguillas“, frittierte Seeanemonen. Ebenfalls frittiert, aber zuckersüß sind die „pestiños de mel“, denen Du ihren arabischen Ursprung deutlich anmerkst. Süßer, schwerer Sherry, gekeltert aus der Palomino-Traube im Sherry-Dreieck zwischen Jerez, Sanlucar de Barrameda und El Puerto de Santa Maria, ist unverzichtbarer Begleiter eines andalusischen Menüs. Zwischen 14 und 16 Uhr ruht in ganz Andalusien das öffentliche Leben, jetzt spielt das Essen die Hauptrolle.

Das „grüne Gold“
Ob Aceitunas, Boquerones oder Gazpacho andaluz – keine dieser andalusischen Köstlichkeiten kommt ohne Olivenöl aus. Das „grüne Gold“ kam vor mehr als 3.000 Jahren mit den Phöniziern nach Spanien. Die Anbaubedingungen für den knorrigen Baum, der Trockenheit und karge Böden liebt, sind in Andalusien perfekt. Heute ziehen sich endlose Reihen von Olivenhainen über die sanften Hügel rund um Jaén.  

Das Olivenöl ist Andalusiens wichtigstes Exportgut. Und auch die Spanier selbst verbrauchen pro Jahr mehr als zehn Liter davon – pro Person. Wenn Du mehr über das „grüne Gold“ erfahren willst, dann kannst Du in Úbeda, in Baena oder in Antequera bei der Verarbeitung der Oliven und der Herstellung des Öls zuschauen. Kaltgepresstes „Virgen Extra“, Tapenade mit Sardellen oder Knoblauch oder auch Olivenseife sind beliebte Mitbringsel aus Andalusien.

Andalusischer Safran  
Was wäre die andalusische Paella ohne ihre orange-gelbe Farbe? Die stammt von einem Gewürz, das einst mit Gold aufgewogen wurde und mit dem schon die chinesischen Kaiser ihre Gewänder färbten. Die zarten Blütenfäden des Safrankrokus werden von Hand gepflückt: 10.000 Blüten an einem einzigen Tag, das teuerste Gewürz der Welt.


Die andalusische Gastronomie ist über lange Zeit gewachsen und voller Aroma, Geschmack und Farbe. Eine vielschichtige Küche, die traditionelle Produkte auf eine andere, besondere Art verwendet. Sie hat tiefe Wurzeln in der arabischen Küche von Al-Andalus. Ihre Raffiniertheit hat viele Bräuche verändert!

Hier nun noch vier Tipps für tolle Restaurant-Erlebnisse in vier andalusischen Städten:
Málaga - Mit den Spain Food Sherpas in Málaga auf Tapas Tours gehen: Einheimische zeigen, was ihre Stadt kulinarisch zu bieten hat. Sehr lecker! www.spainfoodsherpas.com  
Sevilla - In Sevilla bietet Julio Fernández im „Abantal“ seit 2004 eine kreative, preisgekrönte und traditionell andalusische Küche an. Empfehlenswert! www.abantalrestaurante.es
Cádiz - Michelin-besternt kocht Angel León in den Salzmarschen vor Cádiz im „Aponiente“ für den anspruchsvollen Gaumen im andalusischen Stil. Genussvolles Ereignis! www.aponiente.com
Marbella - Speisen mit Meerblick, auf einer traumhaften Terrasse über dem Golfclub von Marbella; das geht sehr hervorragend im exklusiven „El Lago“. Himmlisch! www.restauranteellago.com

Fotos: © Empresa Pública para la Gestión del Turismo y del Deporte de Andalucía, S.A. | © Kersten Wetenkamp