Tortuguero - Beobachtung der grünen Schildkröten zwischen Juli und Oktober an der Karibikküste
Der Nationalpark Tortuguero befindet sich in der nördlichen Region der Karibikküste der Provinz Limón. Der Strand von Tortuguero ist der Ort, wo sich zu bestimmten Zeiten des Jahres viele Meeresschildkröten zur Eiablage einfi nden. Von Juli bis Oktober kommen vor allem die Grünen Meeresschildkröten an die Ufer. Während der Eiablage ist der Zugang zu den Stränden nur bis 18.00 Uhr gestattet, um die Schildkröten nicht zu stören. Aber Tortuguero bietet noch viel mehr – mit mehr als 300 gezählten Vogelarten ist es ein Paradies für Ornithologen. Auch Faultieren, Affen und vielen anderen Tieren begegnet man hier. Das autofreie und malerische Dorf Tortuguero Village ist ebenfalls ein beliebtes Ausflugsziel; in den kleinen Bars genießen die Besucher frisch geschlagene Kokosnüsse oder erwerben an den Straßenrändern liebevoll hergestelltes Kunsthandwerk der Bewohner.

Faszinierende Meeresschildkröten können in Costa Rica fast das ganze Jahr über beobachtet werden. Insgesamt sechs von sieben Arten finden sich im zentralamerikanischen Naturparadies, das zu einem der wichtigsten Eiablageplätze der Welt zählt. Tausende echte und unechte Karett-, sowie Oliv-, Bastard-, Suppen-, Grüne und Lederschildkröten kommen jährlich an die Pazifi kküste, um dort ihre Eier abzulegen. Sobald die jungen Tiere geschlechtsreif sind, kehren sie viele Jahre später über weite Entfernungen wieder zur Eiablage an ihren Geburtsort in Costa Rica zurück. Die Ankunft der streng geschützten Meeresbewohner – auch bekannt als „Arribada“ – sowie das Schlüpfen der Jungtiere ist ein unvergessliches Erlebnis für Groß und Klein. In Costa Rica gibt es wichtige Schutzgebiete an der Karibik- und Pazifikküste. Hier bieten viele Organisationen spezielle Programme, um den Schildkröten bei der Eiablage und beim Schlüpfen der Jungtiere zu helfen.

Auf den Spuren der Könige der Meere - Zwischen Juli und Oktober ist Walsaison
Jedes Jahr zwischen Juli und Oktober werden Besucher der Südpazifi kregion Costa Ricas Zeuge eines atemberaubenden Naturschauspiels: Dann zieht es eine Population von etwa 6.000 Buckelwalen aus der südlichen Hemisphäre an die Küste Costa Ricas, um sich zu paaren und dort ihre Jungen zur Welt zu bringen.
Die Hauptattraktion der Ankunft der faszinierenden Meeresriesen ist wohl die Beobachtung der Wale mit ihrem Nachwuchs sowie ihr beeindruckender Gesang, der von den meisten Menschen als beruhigend und entspannend empfunden wird. Gelegentlich haben Wassersportler, beispielsweise beim Schnorcheln, das Glück, die Gesänge bereits aus zwei Kilometern Entfernung wahrzunehmen. Untereinander können die Wale sogar mit einer Distanz von 20 Kilometern kommunizieren. In den Monaten Dezember bis April gibt es ebenfalls die Möglichkeit Buckelwale in geringerer Anzahl zu beobachten. In Costa Rica werden zahlreiche geführte Walbeobachtungstouren an der Pazifi kküste angeboten: Zu den berühmtesten Orten zählt beispielsweise der Marino Ballena Nationalpark nahe dem südlich gelegenen Dominical sowie Bahía Drake, Golfo Dulce und Puerto Jimenez auf der Osa Halbinsel. Neben zahlreichen Buckelwalen faszinieren die Tierfreunde andere Walarten und weitere Meeresbewohner wie Delfine, Schildkröten und vieles mehr. Um das Wohlergehen der Tiere zu sichern, ist es laut Gesetz in Costa Rica verboten, mit Walen oder Delfinen zu schwimmen.

Festival der Wale und Delfine
Wenn die Meeressäuger tanzen, wird der September zur Hochsaison. Dank des „Festivals der Wale und Delfine“ hat es die Gemeinschaft Osa,
im Süden Costa Ricas, geschafft, den September – eine Periode der klassischen Nebensaison – in einen beliebten Monat für naturinteressierte Reisende zu verwandeln. Neben Walbeobachtung stehen Radrennen, Familienwanderungen, ein Wettbewerb im Sandburgenbau, Konzerte und Workshops auf dem Programm. Besonders zwischen Juli und Oktober wird die Beobachtung von Walen und Delfinen mehr und mehr zu einem Naturspektakel der Superlative: Alleine zwischen 2010 und 2013 hat sich die Zahl der Touristen, die Wale in Costa Rica beobachten
möchten, verdreifacht – von 43.302 auf 131.373. Umso wichtiger ist es, die Entwicklung des nachhaltigen Tourismus voranzutreiben und gleichzeitig die einzigartigen Naturphänomene für die Ausweitung touristischer Angebote in der Nebensaison zu nutzen. So ist es dem ICT (Instituto Costarricense de Turismo) ein großes Anliegen, derartige Aktivitäten in der Gestaltung und Koordination zu unterstützen. Der Nationalpark Marino Ballena bestätigt, dass praktisch 95 Prozent der Bewohner der Gemeinde vom lokalen Tourismus leben, indem sie Pensionen und Restaurants betreiben, Kunsthandwerk verkaufen oder Touren anbieten. Somit kommt der Gemeinde Osa als Zentrum touristischer Entwicklung eine bedeutsame Rolle zu. Neben der Wal- und Delfinbeobachtung erfreuen sich sowohl erwachsene Besucher als auch Kinder an Aktivitäten am Strand: Wanderausflüge, Verkauf von Kunsthandwerk, traditionelle Gastronomie und geführte Touren werden von 23 kleinen Unternehmen der Gemeinde Bahía Ballena angeboten und sorgen damit für unvergessliche Erlebnisse inmitten unberührter Natur.

Krokodilstränen für die Schmetterlinge
Im costa-ricanischen Fluss Puerto Viejo hatte schon so mancher Tourist die Möglichkeit, zu erleben und zu fotografieren, wie ein friedlicher
Kaiman einem Schmetterling oder einer Biene gestattet, seine Tränen zu trinken. Die Begegnung zwischen einem Schmetterling der Art
Dryas iulia oder einer Biene der Art Centris sp. und einem Kaiman dauert im Durchschnitt 15 Minuten, gleichwie eine Echse seelenruhig erduldet, dass Insekten aus ihren Augen trinken. Zwar ernähren sich Schmetterlinge und Bienen von Nektar, aber genauso brauchen sie das Salz, um ihre Eier ablegen zu können – in der Regel beobachtet man dies in Teichen, im Umfeld von Säugetieren, sogar an Menschen, von deren Schweiß sie zehren. Aber eher selten in der Nähe von Reptilien. So versteht sich von selbst, dass der Ausdruck von Krokodilstränen eine andere Sinnhaftigkeit einnimmt.
 
Fotos: © Costa Rica Tourism Board