Costa Rica ist dafür bekannt, fast 6 % der weltweiten biologischen Vielfalt zu beherbergen. Ganze 25 % seines Territoriums bestehen aus Landschaftsschutzgebieten und Nationalparks. In dem von vier Gebirgsketten durchzogenen Land befinden sich um die hundert Vulkane, von
denen einige auch aktiv sind. Wegen ihrer Umgebung, ihren Farben und der Vielzahl von Aktivitäten, die in ihrer Nähe möglich sind, nehmen der Arenal, der Irazú, der Poás und der Turrialba eine besondere Stellung unter allen Vulkanen Costa Ricas ein.

Der Arenal und seine heißen Quellen
Der sicherlich bekannteste Vulkan Costa Ricas, der Arenal, befindet sich bei La Fortuna im Norden des Landes. 1968 begann eine Phase der Aktivität, die bis zum Jahr 2010 andauerte. Aus mehreren Fels-, Asche- und Lavaschichten zusammengesetzt, beherbergt er fünf Krater und weist eine konische, annähernd symmetrische Form auf. Die Umgebung des Vulkans ist der Lebensraum zahlreicher Tierarten, darunter insbesondere Nasenbären, Schmetterlinge und Affen. Die Gegend ist auch für ihre heißen Quellen sehr bekannt: Dank der unterirdischen thermischen Aktivität können zahlreiche Hotels und Lodges einen Zugang zu heißen Quellen sowie zu Schwimmbecken, die mit dem natürlichen Wasser der Vulkane gefüllt sind, bieten. Aufgrund der atemberaubenden Landschaft ist der Vulkan Arenal für zahlreiche Aktivitäten an der frischen Luft ideal: Canyoning, Rafting, Wanderungen zu Fuß oder mit dem Pferd, Ziplining, Besuch der Venado-Tropfsteinhöhlen oder auch Fluss-Safaritouren. Der Abstieg vom 1.670 Meter hohen Arenal kann auf einem der zahlreichen wunderschönen Pfade erfolgen, die problemlos zu Fuß begehbar sind.

Die Mondlandschaft auf dem Irazú
Mit einer Höhe von 3462 Metern ist der Irazú der höchste und gleichzeitig auch breiteste Vulkan. Sein Hauptkrater hat einen Durchmesser von 1050 Metern und ist 300 Meter tief. Der letzte Ausbruch des Irazú, der inmitten eines Nationalparks 30 km östlich von Cartago im Valle Central liegt, fand im Dezember 1994 statt. Seinen Namen verdankt der Nationalpark dem Wort „Itzarú“, das in der Sprache der  Ureinwohner „Hügel des Bebens und des Donners“ bedeutet und im Laufe der Zeit zu „Irazú“ wurde. Die Besonderheit des Irazú ist ein smaragdgrüner Säuresee, dessen übernatürliche Farbe diesen Vulkan zu einem der meistbesuchten Costa Ricas macht. Der unglaubliche Kontrast zwischen der Farbe seines Wassers und dem dunklen Gestein lassen ihn wie eine Mondlandschaft wirken. Zur Freude vieler Besucher sind an den Hängen des Vulkans zahlreiche Tiere wie Bergkaninchen, Gürteltiere und Eichhörnchen beheimatet. Man kann den Vulkan mühelos auf einem Weg besteigen, der nur 100 Meter vom Hauptkrater entfernt endet und ein atemberaubendes Panorama auf die beiden Ozeane und den Cerro Chirripó – der als der höchste Punkt Costa Ricas gilt – bietet. Für Ausflüge dorthin empfiehlt sich der Vormittag, da am Nachmittag schlechtes Wetter oder Wolken die Sicht auf die Landschaft verdecken können.

Das Ökosystem von Turrialba
Der Vulkan Turrialba befindet sich in einem Nationalpark im Valle Central und ist einer der bedeutendsten aktiven Vulkane Costa Ricas. Am 12. Mai 2016 wurde ein neuerlicher Ausbruch von Vulkanasche verzeichnet. Der Nationalpark von Turrialba verdankt seine Einzigartigkeit den unterschiedlichen Ökosystemen, die dort zu finden sind: in den Ebenen tropischer Wald mit üppiger Vegetation, tiefer gelegen ein Regenwald und auf dem Vulkangipfel karge und wasserarme Landschaft. Die Geomorphologie und das Relief des Vulkans Turrialba bilden ein ähnliches System wie das des Vulkans Irazú. Der Turrialba ist ein kegelförmiger Schichtvulkan. Bei wolkenlosem Himmel eröffnet sich von vielen Stellen des Gipfels aus ein Blick auf herrliche Landschaften. Manchmal ist sogar ein Rundumblick über die Ebenen der Karibikküste und das Turrialba-Tal möglich, bei dem man die Felsmassive des Braulio-Carillo-Parks (der Vulkan Cacho Negro), den Vulkan Poás und den Gipfel des Chirripó-Hügels bewundern kann.

Die Laguna Caliente del Poás
37 km von San José entfernt erhebt sich im Valle Central der Vulkan Poás mit seinen drei Kratern. Im größten davon, mit etwa 2 km Durchmesser und rund 300 m Tiefe, befindet sich ein Säuresee, der unter dem Namen Laguna Caliente bekannt ist. Von den beiden weiteren Kratern enthält einer bis zu 85°C heiße Schwefelquellen, während es sich beim anderen um einen Kaltwasserkrater mit Verbindung zum Rio Angel handelt. Im Nationalpark des Vulkans Poás sind vor allem die beiden Pfade zu nennen, auf denen man die einer Mondlandschaft ähnlichen Gebiete erkunden und über den schwarzen Boden gehen kann. Für Beobachtungen der Fauna ist der Park ein absolutes Muss: Er beherbergt eine vielfältige Vogelwelt – im Park wurden nicht weniger als 79 unterschiedliche Vogelarten gezählt, darunter insbesondere Quetzal und Kolibri. Daneben lebt hier im Herzen einer reichhaltigen Vegetation auch eine große Vielfalt an Säugetieren wie Stachelschweine, Wildkaninchen und Eichhörnchen.

Fotos: © Costa Rica Tourism Board