Zweifellos steht Málaga in enger Verbindung zu Pablo Picasso. Das Museo Picasso Málaga öffnete seine Türen im Oktober 2003, im Einklang mit dem vom Künstler zum Ausdruck gebrachten Wunsch, dass sein Werk in der Stadt, in der er 1881 geboren wurde, zu sehen sei. Die Schaffung dieses Museums ist das Ergebnis des gemeinsamen Willens von Christine und Bernard Ruiz-Picasso, Schwiegertochter und Enkel des Künstlers, deren Schenkungen den Kern seines Bestands an Kunstwerken bilden, sowie der Junta de Andalucía, die ein umfangreiches Museumsprojekt auf den Weg gebracht hat, das sich dem Künstler widmet, dessen Stil und Technik den Verlauf der modernen Kunst verändert haben.

Seitdem sprießen Museen in Málaga wie Pilze aus dem Boden. So zum Beispiel auch das 2011 in einem Palast mit modernem Anbau eröffnete Museum Carmen Thyssen mit einer hochkarätigen Sammlung spanischer Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts. Baronin Carmen Thyssen-Bornemisza überließ der Stadt dafür Werke ihrer privaten Sammlung.


Eine Kulturinstitution nach der anderen lässt sich an der größten Stadt an der Costa del Sol, Spaniens Sonnenküste, nieder. Die größte Überraschung war wohl, dass das Pariser Centre Pompidou an der Costa del Sol seine erste Auslandsdépendance eröffnete. Das Centre Pompidou Málaga präsentiert seit März 2015 Kunst von der Klassischen Moderne bis hin zur Gegenwartskunst. Die Werke, die aus dem Hauptsitz in Paris stammen, sind in einem ehemals leerstehenden Einkaufszentrum am "Palmeral de las Sorpresas" untergebracht. Von den Ausstellungshallen ist nur ein gläserner Kubus über der Erde zu sehen. Das Centre Pompidou Málaga ist ein gelungenes Beispiel für die Umnutzung bereits existierender Architektur. Die gläserne Fassade wurde künstlerisch gestaltet vom französischen Kunststar Daniel Buren.

Centre Pompidou in Malága als erste Auslandsfiliale - Die Franzosen haben das Potential Málagas erkannt: Küstenlage, unzählige Unterkünfte, mildes Klima, internationaler Flughafen. Nur einen Steinwurf entfernt wurde in den vergangenen Jahren auch Málagas Innenstadt mit ihren Gässchen und schmucken Kolonial-Fassaden herausgeputzt. Doch nicht nur die Franzosen, auch die Russen sehen in Málaga eine geeignete Stadt, um dort ihre Kunst weltweit bekannt zu machen.

Russisches Museum St. Petersburg hat auch Filiale in Malága - Ebenfalls im März 2015 eröffnete das Russische Museum St. Petersburg in Málaga. Eine ehemalige Tabakfabrik, erbaut in den 1920er Jahren, beherbergt nun die größte Sammlung russischer Kunst außerhalb Russland. Zu sehen sind Werke aus sechs Jahrhunderten. "Die Millionen-Frage lautet: Warum Málaga?" Und die Antwort klingt nicht überraschend. An der Costa del Sol wohnen sehr viele Russen. Nicht irgendwelche: sondern gut betuchte Staatsangehörige. Sogar der Bürgermeister von Moskau besitze im nicht weit entfernten Marbella eine Sommerresidenz.

Während die Stadt Barcelona noch mit der Heremitage in St. Petersburg über eine mögliche Filiale in Katalonien verhandelt, hat Málaga bereits Fakten geschaffen. Es keimt eine Rivalität zwischen Málaga und Barcelona auf. Man unkt bereits, Málaga hätte Barcelona schon den Rang abgelaufen.
  
Fotos: © Malagaturismo