Wenn Du nach Málaga reist, gib Dich nicht damit zufrieden, die typischen Orte zu Ehren des Künstlers zu besuchen und tauche tiefer in die Stadt ein, die die Wiege des Malers war. Die Picasso-Route führt Dich an die Orte, die Teil des Alltags dieses Universalgenies waren. Du wirst es genießen!
 
1. Casa Natal Picasso
Die Picasso-Route muss an der Casa Natal (Geburtshaus) des Künstlers beginnen, welches sich an der zentralen Plaza de la Merced in Málaga befindet. Direkt vor dem Haus kannst Du Dich mit der Bronzestatue des Malers, welche sitzend auf einer Bank posiert, fotografieren lassen. Dort angekommen kannst Du Dich ins 19. Jahrhundert zurück versetzen lassen, um die Kindheit des Malers in diesen Wänden, in denen er geboren wurde, aufleben zu lassen. 

2. Parroquia de Santiago
Pablo Diego José Francisco de Paula Juan Nepomuceno María de los Remedios Cipriano de la Santísima Trinidad Ruiz y Picasso, dies ist der komplette Name des Künstlers aus Málaga, mit welchem er 1881 in der Kirche von Santiago getauft wurde. Du darfst Dir diese Ortschaft der Picasso-Route nicht entgehen lassen, welche zum Kulturgut Bien de Interés Cultural (BIC) ernannt wurde. Es handelt sich im einen christlichen Tempel, der in der Stadt nach der Reconquista (Zurückeroberung) erbaut wurde und der noch muslimische Elemente der Moschee enthält, welche einst an diesem Ort stand, bevor Sie in eine katholische Kirche umgewandelt wurde. Ein bedeutender Ort, um dem Glauben der Familie Picasso zu nähern.

3. Escuela de Bellas Artes de San Telmo
Der Vater von Picasso, José Ruiz Blasco, war Professor des Zeichnens an der Escuela de Bellas Artes in Málaga, San Telmo genannt. Das Gebäude beherbergt momentan den Kulturverein der Stadt. Ohne Zweifel war dies der erste Kontakt von Pablo Picasso mit den klassischen Studien, die sein Erzeuger ihm von klein auf einflößte. Obwohl er hier nie einen Kurs wahrnahm, war der Einfluss dieser Schule immer präsent in seinem Werdegang als Künstler.
 
4. Old Municipal Museum
Das ehemalige Museo Municipal in Málaga war ein weiterer Ort, an dem Picasso von seinem Vater das gute Handwerk des Malens lernte. José Ruiz war der Konservator des Museo Municipal und er hatte dort seine Werkstatt. Die Museumsräume befanden sich im Convento de San Agustín mitten im historischen Zentrum, neben dem Palacio de Buenavista, in dem sich heute das Museo Picasso Málaga befindet. Der Künstler aus Málaga erinnerte sich in zahlreichen Gelegenheiten liebevoll an diese Etappe seines Vaters. Das Kind begleitete seinen Vater manchmal und lernte Gewohnheiten und Geheimnisse der malerischen Kunst.
 
5. Colegio San Rafael
Ein weiterer Ort, den Du besuchen solltest, wenn Du das Alltagsleben des kleinen Pablo Picasso kennenlernen willst, ist die Calle Comedias, wo sich die Schule San Rafael befand. Es handelte sich um eine weltliche und moderne Schule, obwohl der Maler in seiner Kindheit nicht gerne in den Unterricht ging. Die Legende erzählt, dass er manchmal Objekte seines Vaters in die Schule mitnahm, sodass dieser Sie mitten am Tag dort abholen musste. Er gab vor, krank zu sein, um nicht in die Schule zu müssen und bei seinem Vater in der Escuela de Bellas Artes zu bleiben.

Fotos: © Malagaturismo
 
6. El Perchel
El Perchel oder Los Percheles ist ein Stadtviertel im Zentrum der Stadt. Der heutige Name geht auf die Industrie zurück, die die Zone berühmt für das Trocknen von Fischen machte, wofür man Stangen (perchas) oder Stöcke nutzte. Teilweise hat Picasso hier seine Wurzeln, da seine Großmutter mütterlicherseits, Inés López Robles, einer ärmlichen Familie aus dem Viertel angehörte. In einem der Schriftstücke, die Picasso selbst verfasste heißt es: „(…) ich stamme von einer Mutter ab, deren Mutter wiederum sie mit 15 Jahren bekam, welche in Málaga in Los Percheles geboren wurde, dem schönen Bullen, der mir die mit Jasmin gekrönte Stirn verschaffte“. Zögere nicht, einen Spaziergang durch dieses urige Viertel Málagas zu machen, welches in El Quijote von Miguel de Cervantes selbst erwähnt wurde.

7. Hafen von Málaga und das historische Zentrum
Der Einfluss Málagas auf die Werke des Künstlers ist möglich, obwohl er die Stadt mit zehn Jahren verlassen musste. Als Kind malte er „Vista del puerto de Málaga“ (Blick auf den Hafen von Málaga), in dem sich das Meer spiegelt, das ihn auf die Welt kommen sah. Du kannst diesen Ort mit seinem Meeresgeruch besuchen und danach ins historische Zentrum der Stadt eintauchen, um das Wesen des Geists von Málaga zu entschlüsseln, der den Künstler sein ganzes Leben lang durchströmte und sich in kubistischen Werken in typisch andalusischen Kneipen und Flamencotänzerinnen wiederspiegelt.

8. Plaza de Toros de la Malagueta
Picasso begann schon als kleines Kind zu malen und mit nur acht Jahren malte er nach einem Stierkampf mit den Ratschlägen seines Vaters „El pequeño picador“, sein erstes Ölgemälde. Der Stierkampf war in seinen Werken immer präsent und die Malagueta ist die Stierkampfarena zu der er mit seinem Vater von klein auf kam, um diese Kampfkunst zu genießen. Du solltest auch diesen Festplatz für Stierkämpfe im Neomudéjar-Stil besichtigen, wobei besonders die „Corrida Picassiana“ in der Semana Santa zu Ehren des Künstlers aus Málaga, hervorzuheben ist.
 
9. Jardines de Picasso
Picasso wurden Straßen, Plätze und Monumente in der gesamten Provinz Málaga gewidmet. Einer der bedeutendsten Orte der Hauptstadt der Costa del Sol, der den Namen dieses Universalkünstlers trägt, sind die Jardines de Picasso, dort wo sich einst die Textilfabrik La Aurora befand. Das sind über 16.000 Quadratmeter voller Vegetation, wo man genüsslich spazieren gehen und dem kubistischen Künstler gedenken kann. Hier kannst Du verschiedene Ficus-Exemplare finden, die zu den größten in Europa zählen.
 
10. Museo Picasso de Málaga
Im Palacio de Bellavista in Málaga befindet sich das Museo Picasso Málaga (MPM). Dieser Ort entspricht dem Wunsch von Pablo Picasso, seine Werke in der Stadt, in der er geboren wurde, ausgestellt zu haben. Die 285 Werke, die die Sammlung MPM vereint, stammen aus Abtretungen der Erben des Künstlers. Dieses Museum enthält die revolutionären Neuerungen Picassos sowie die breite Vielfalt an Stilen, Materialien und Techniken, die er beherrschte. Von den ersten akademischen Studien seiner Vision des Klassizismus, über die überlagerten Ebenen des Kubismus, Keramiken, seine Interpretationen der großen Meister und zu den letzten Gemälden aus den 70er Jahren.