TOP-HIGHLIGHT#09

 

Südtunesien und Star Wars - Zeit für Unendlichkeit

Am 2. Februar 1978 lief in den deutschen Kinos der erste Film der Heldensaga „Star Wars“ (Krieg der Sterne) an. Und auch heute noch, 40 Jahre später, zieht das sandige Planetenepos immer noch alle Generationen an. So funkelten zum Beispiel kürzlich die Augen eines Vaters und seines Sohnes, als sie bei einer Reisemesse um die Ausflugstipps zu den Drehorten des Films baten. Ja, man könnte in der Tat eine komplette „Star Wars“- Südtunesien Rundreise anbieten. Wenn man sich dem Dahar-Gebirge im Südosten des Landes nähert, ist es beinahe so, als würde man geradewegs auf dem Mond landen. Die Gegend um die Städte Tataouine und Matmata am Rande der Sahara ist ein ganz besonderes Erlebnis für die Sinne. Unendliche Kraterlandschaften in einem beinahe lavendelblauen Himmel, Wüstenschlösser, die sich mit den Gipfeln der Berge verschmelzen, als wären sie schon immer da gewesen. Ganz versteckt, in Einheit mit der Natur, liegen hier Dörfchen in den Hängen, leuchten ab und an bunte Teppichmuster auf. Die alten Traditionen der Berber wurden hier zum größten Teil aufrechterhalten – und zwar schon aufgrund der klimatischen Bedingungen. Es kommt ja auch nicht von ungefähr, dass der Planet im Film Tatooine heißt. Wer in die Tiefen des Troglodyten-Hotels Sidi Driss in Matmata hinabsteigt, der „sieht“ Princess Leia in ihrem Gemach oder den jungen Luke Skywalker die Treppe emporsteigen.


An die 400 Troglodyten gibt es heute noch, viele davon sind sogar bewohnt. Diese Wohnhöhlen sind ca. 7 m in die Erde eingegraben, die Zimmer sind rund um die Krater in weiche Felsen geschlagen. Vor der verwinkelten Speicherburg Ksar Haddada deutet ein Schild noch heute stolz auf die Dreharbeiten in den 70er Jahren hin. Unzählig sind die Ksars in dieser Gegend. Zum Teil werden sie als Hotels genutzt.
Verlässt man diese so magische Landschaft in Richtung der Oasenstadt Douz, dem Tor zur Sahara, dann tun sich unendliche Dünenwelten auf. Douz ist Treffpunkt der Individualtouristen. Von hier aus ziehen sie los mit den Dromedar-Karawanen zur Tour durch die Wüste. Eine Reise zu sich selbst wie es die jungen Nomaden als Initiation ins Erwachsensein erlebten. Ein Trekking durch die faszinierenden Weiten der Wüste ist mehr als ein Abenteuer oder gar eine Sportreise. Hier findet der Mensch sich wieder und erdet sich. Weiter geht es gen Westen durch den großen Salzsee Chott El Jerid. Ein unendliches Nichts – hier kann man Fatamorganas sehen und wenn man im Sommer über den Chott fährt, entdeckt man plötzlich das Wohnhaus von Luke Skywalker, das jüngst von Fans mit viel Liebe restauriert wurde. Der Chott liegt im Jerid, dem Land der Dattelpalmen. Die Region um die Oasenstädte Tozeur und Nefta ist touristisch im Kommen. Neben faszinierendem Abenteuertrekking durch die beinahe unberührte Natur setzt der Süden des Landes auch auf Lifestyle, Ökotourismus und den Wohlfühlfaktor. Die Bergoasen Tamerza, Mides und Chebika sind eine Augenweide für jeden Trekkingfan.

Der Nostalgiezug „Le Lézard Rouge“ (Die rote Eidechse) schlängelt sich durch atem-beraubende Canyons – und die Früchte der Palmenhaine, die leckeren Datteln Deghlet El Nour, lassen sich gemütlich während einer Kutschfahrt verspeisen. Unweit von hier liegen die Dünen von Nefta. Mit dem Jeep geht es dort auf und ab. Von weitem sieht man Kuppeln und Gebäude aus dem Sand auftauchen – die „Star Wars“-Kulisse, die im Film die Stadt ‚Mos Eisley‘ darstellt. Ein absolutes Must für jeden Besucher des Südens von Tunesien.