TOP-HIGHLIGHT#06

 

Das Kolosseum von El Jem – Zeit für Architektur

Nähert man sich über die Landstraße der Stadt El Jem, so erhebt sich schon Weitem über die Flache Ebene das monumentale Kolosseum von El Jem. Es ist das größte seiner Art in Nordafrika, mit einem Fassungsvermögen für an die 35.000 Zuschauer. Konstruiert wurde dieses sehr gut erhaltene Meisterbauwerk um 238 n. Chr.. Es zeugt von dem Wohlstand und der Größe des römischen Imperiums. Das damalige Thysdrus wurde vor allem durch seine Olivenölproduktion reich, woher auch der heutige Namen El Jem zurückgeht (Olivenölproduzent).

Das Kolosseum wurde ursprünglich für Zirkusspiele und Gladiatorenkämpfe gebaut. Es ist bekannt für seine so besondere Architektur. Die Konstruktion besteht komplett aus Quadersandsteinen. Das Bauwerk hat einen Umfang von 427 Metern (die große Achse ist 148 Meter lang, die kleine Achse 122 Meter). In der Mitte liegt die Arena, die an die erste Reihe der Zuschauerränge grenzt, darunter ein von Eisengittern abgeschlossenes Kellergewölbe, in denen wilde Tiere untergebracht waren. Die Fassade erhebt sich in drei Etagen, die von Arkaden durchzogen sind. Seit 1979 gehört das Kolosseum von El Jem zum Kulturerbe der UNESCO.
Steht man hoch oben auf dem Kolosseum sieht man wie die Straßen ursprünglich sternförmig von dem Kolosseum ausgehen. Dies prägt bis heute das Stadtbild von El Jem.

Das Kolosseum wird regelmäßig restauriert, ohne dabei seine Authentizität zu verlieren. Im Sommer findet hier das Klassikmusikfestival von El Jem mit zahlreichen nationalen und internationalen Künstlern statt. Ein traumhaftes Ambiente unterm Sternehimmel.

In der Gegend von El Jem entdeckten Archäologen zahlreiche Mosaike, die sich im Bardo-Museum oder Museum von Sousse befinden. Noch heute wird hier die Tradition der Mosaikbildner aufrechterhalten, die diese filigrane Fingerkunst perfekt beherrschen.